Datum: August 2020

Martin Werding, Benjamin Läpple

FiFo / August 2020 / Studie, FiFo i.A. des Bundesrechnungshofs

Abstract
Die demographische Alterung tritt in Deutschland derzeit in akute Phase ein, die insbesondere in den gesetzlichen Sozialversicherungen zu finanziellen Anspannungen führt und mittelbar auch Risiken für die Entwicklung des Bundeshaushalts erzeugt. Dies wird im vorliegenden Bericht mit Hilfe von Langfrist- Simulationen für Ausgaben und Einnahmen der Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung, einschließlich der Effekte für die jeweils geleisteten Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt, genauer untersucht. Einbezogen werden auch Ausgaben für die soziale Sicherung Beamter. Neben einem Basisszenario und einigen Alternativvarianten werden auch erste, vorläufige Abschätzungen der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und ihrer Bekämpfung auf die in der Studie untersuchten Entwicklungen erstellt. Zentrale Ergebnisse der Simulationen sind Szenarien zur Entwicklung des gesamtstaatlichen Haushalts bis 2060 und Kennziffern für dessen langfristige Tragfähigkeit. Die wichtigsten Schlussfolgerungen aus den Berechnungen lauten:

I. Der absehbare Druck auf die Finanzen der Sozialversicherungen
und den gesamtstaatlichen Haushalt nimmt
in den nächsten zwanzig Jahren schnell und deutlich zu
und geht in der Folgezeit nicht wieder zurück.

II. Diese ungünstigen Perspektiven ändern sich auch bei realistisch
erscheinenden Variationen der zugrundeliegenden
Annahmen nur wenig.

III. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und der dadurch
ausgelösten Wirtschaftskrise könnten die langfristige
finanzielle Entwicklung der Sozialversicherungen
aus heutiger Sicht weitgehend unbeeinflusst lassen.


IV. Trotzdem erhöht sich durch die finanzpolitischen Maßnahmen
zur Krisenbekämpfung der Konsolidierungsbedarf,
den die demographische Alterung für den gesamtstaatlichen
Haushalt insgesamt erzeugt.

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