Datum: Juni 2018

Bernhard Koldert, Saskia Reuschel

FiFo / Juni 2018 / Bericht, FiFo-Köln (hrsg.)

Abstract
In dieser Studie werden verschiedene Aspekte und zukünftige Dynamiken rund um das Thema Pflege im Landkreis Göttingen im Zeitraum bis 2030 beleuchtet. Dies sind die Entwicklung der Pflegebedürftigen und ihrer Altersstruktur, die zukünftige Bedeutung der Pflegeformen „stationär“, „ambulant“ und „Pflegegeldempfänger“ im Landkreis, aber auch in verschiedenen Teilräumen. Für jede dieser Teilfragen werden verschiedene Szenarien gerechnet, um mögliche Entwicklungen, aber auch Potentiale für Politik und Gesellschaft differenziert analysieren zu können. Es hat sich gezeigt, dass im Landkreis Göttingen die Zahl der Pflegebedürftigen im Zeitraum 2015 bis 2030 unabhängig vom unterstellten Szenario kontinuierlich zunehmen wird. Allerdings unterscheidet sich die Zunahme in den verschiedenen Szenarien. Wenn ein gleichbleibendes Pflegerisiko der Alterskohorten unterstellt wird, so steigt die Pflegebedürftigkeit insgesamt wesentlich dynamischer, als wenn unterstellt wird, dass die in den kommenden Jahren gewonnene Lebenszeit teilweise in Gesundheit verbracht wird. Zudem wird deutlich, dass die Pflegebedürftigen immer älter werden in dem Sinne, dass die Anzahl der jüngeren Pflegebedürftigen (unter 60) zurückgeht, im „mittleren Bereich“ (60-80) moderat wächst und die mit Abstand stärksten Zuwächse bei den über 80-jährigen zu verzeichnen sind. Dies wirkt sich wiederum auf die Entwicklung der Anteile der Pflegeformen aus, wie folgende Ausführungen verdeutlichen. Bei einer Betrachtung der Entwicklung der Anteile der Pflegeformen (Pflegegeld, ambulant, stationär) wird nämlich deutlich, dass der Anteil der stationären und auch der ambulanten Pflege ansteigen wird, unabhängig davon, welches Szenario genommen wird. Zugrunde liegt ein demographischer Effekt, der sich daraus ergibt, dass ältere Menschen überproportional oft stationär gepflegt werden (müssen). Durch die Alterung der Bevölkerung bis 2030 wird entsprechend der Anteil der Menschen mit hohem Risiko für stationäre Pflege zunehmen. Es zeigte sich, dass der betrachtete Gesamtraum in Bezug auf künftige Pflegebedarfe recht heterogen ist. Im Altkreis Osterode am Harz liegt bereits heute eine hohe Altersstruktur vor und viele Menschen sind pflegebedürftig. Entsprechend fallen die zukünftigen Dynamiken wesentlich schwächer aus als im Altkreis Göttingen, wo die Altersstruktur heute noch jünger ist. Die Stadt Göttingen und der Altkreis Göttingen ohne Stadt sind in Bezug auf die zukünftigen Dynamiken recht ähnlich.

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